Blutdruckmessung

Da ein erhöhter Blutdruck vor allem bei älteren oder vorerkrankten Patienten (z.B. Tiere mit Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus, Nieren- oder Nebennierenerkrankungen etc.) ein häufiges Problem darstellt, gehört die Blutdruckmessung zur vollständigen Untersuchung dieser Patienten dazu. Darüber hinaus dient sie außerdem der Therapieüberwachung bei Tieren, die beispielweise blutdrucksenkende Medikamente erhalten.

Da es auch bei Tieren stressbedingt zu einem Blutdruckanstieg kommen kann („Weißkitteleffekt“), ist es wichtig, die Blutdruckmessung in einer möglichst ruhigen Atmosphäre in Anwesenheit des Besitzers durchzuführen. Das Tier sollte sich vom Transport in die Praxis erholt und an die Praxisbedingungen akklimatisiert haben. Darüber hinaus sollte die Blutdruckmessung möglichst vor anderen Untersuchungen durchgeführt werden, welche das Tier zusätzlich aufregen könnten.

Zur Messung des Blutdrucks nutzen wir in unserer Praxis den sogenannten Doppler. Es handelt sich um eine nicht-invasive Messung des systolischen Blutdrucks. Mit Hilfe einer Sonde wird an oberflächlichen Arterien im Bereich der Gliedmaßen oder am Schwanz des Tieres die Pulswelle akustisch dargestellt bzw. hörbar gemacht. Zeitgleich wird eine Manschette um das Bein oder den Schwanzansatz gelegt. Schließlich pumpt man mittels Manometer – genau wie in der Humanmedizin auch – die Manschette langsam auf, bis der Puls nicht mehr hörbar ist, und lässt den Druck dann ab. Der systolische Blutdruck entspricht dem Wert, bei dem die Pulswelle wieder zu hören ist. Um auch hier aufregungsbedingte Messschwankungen zu vermeiden, werden mehrere Messungen nacheinander durchgeführt.