Bakteriologische Untersuchung

Zur Diagnose einer bakteriellen Infektion sowie zur Austestung möglich wirksamer Antibiotika ist häufig eine bakteriologische Untersuchung indiziert.

Je nach vermutetem Infektionsherd wird dem Patienten eine Tupferprobe entnommen (z.B. Ohrtupfer, Wundtupfer etc.) oder es werden Körperflüssigkeiten (z.B. Urin) oder Ergussflüssigkeiten zur Untersuchung eingesandt. Im Labor wird das Probenmaterial auf unterschiedliche Nährböden aufgebracht und die Bakterien - wenn vorhanden – kultiviert (angezüchtet). Dies dauert in der Regel ein paar Tage. Im Anschluss erfolgt die Differenzierung der verschiedenen Bakterienspezies sowie die Austestung verschiedener Antibiotika. Es wird ein sogenanntes Antibiogramm erstellt. Dieses hilft der Tierärztin oder dem Tierarzt das richtige Antibiotikum auszuwählen. Da vor Einsendung der entnommenen Probe unklar ist, ob tatsächlich eine bakterielle Infektion vorliegt, erfolgt die Berechnung des Antibiogramms bei uns immer separat, da dieses nur bei einer positiven Kultur, mit dem Nachweis von Bakterien, vom Labor durchgeführt wird.

Um eine Verunreinigung mit Bakterien aus der Umgebung bzw. beispielsweise der Haut zu vermeiden, ist es notwendig vor der Punktion von Ergussflüssigkeiten die Haut gründlich zu desinfizieren. Bei einer bakteriologischen Harnuntersuchung ist es außerdem sinnvoll, den Urin mittels ultraschallgestützter Punktion der Harnblase (Zystozentese) zu gewinnen, um eine Kontamination mit Bakterien aus dem Geschlechtsapparat oder der Umwelt zu vermeiden. Die Punktion der Harnblase erfolgt mit einer dünnen Kanüle unter sonographischer Kontrolle. Eine Sedation oder Narkose ist hierfür in der Regel nicht notwendig.